Schulabsentismus gemeinsam angehen: Prävention durch partizipative Schulkultur
28.08.2025

Fachpersonen aus Bildung und Gesundheit haben sich diese Woche an der gemeinsamen Netzwerktagung der Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektorinnen und -direktoren (EDK) und éducation21 getroffen, um Wege im Umgang mit Schulabsentismus zu diskutieren. Aus Sicht von éducation21 und des Schulnetz21 lautet das Fazit: Frühzeitige Prävention, verbindliche Zusammenarbeit und eine partizipative Schulkultur sind zentrale Faktoren, um dem Phänomen Schulabsentismus zu begegnen.
Den Rahmen der Netzwerktagung bildeten Beiträge aus der Wissenschaft, zu bestehenden Modellen aus den Kantonen, Erfahrungsberichte aus Schulen und aus Elternperspektive sowie Inputs von Seiten des Bundesamts für Gesundheit, der Gesundheitsförderung Schweiz und dem Schulnetz21. In anschliessenden Workshop diskutierten die Teilnehmenden, wie sich die Erkenntnisse in die Praxis transferieren lassen.
Status quo und empfohlene Massnahmen
Die Befunde der Studien sowie die Situation in den Schulen zeigen: Zahlreiche Kantone verfügen bereits über Monitoring-Tools, Handlungspläne und Leitfäden, Angebote im Bereich psychische Gesundheit und interdisziplinäre Zusammenarbeit. Dennoch besteht Handlungsbedarf, denn jeder Fall ist individuell und erfordert eine offene Kommunikation sowie Zusammenarbeit zwischen Eltern, Schule und Fachstellen. Die Teilnehmenden sprechen sich für eine bessere Koordination, einen regelmässigen Wissens- und Erfahrungsaustausch, wie er etwa an dieser Tagung erfolgte, sowie systematische frühzeitige Prävention und Intervention aus. Als wichtige Faktoren im Umgang mit Schulabsentismus identifizierten sie weiter eine gemeinsame Haltung von Schule und Elternhaus, angepasste Pensen der Lehrpersonen und tragfähige Beziehungen im Schulalltag.
Beitrag des Schulnetz21 und von Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE)
Ein positives Schulklima ist ein wirksamer Schutzfaktor gegen Schulabsentismus. Das Schulnetz21 unterstützt mit seinem Fokus auf Partizipation, einem gesamtschulischen Ansatz und einem gesunden Lernumfeld Schulen darin, ein solches zu schaffen. Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) fördert psycho-soziale Kompetenzen wie Perspektivenwechsel, Mitwirkung, Dialogfähigkeit und Empathie. Diese helfen Schülerinnen und Schülern, Verantwortung zu übernehmen, Konflikte konstruktiv zu lösen und stabile Beziehungen aufzubauen – Faktoren, um Schulabsentismus vorzubeugen. BNE setzt weiter auf eine forschend-entdeckende, kooperative Pädagogik, die Lernende ins Zentrum stellt. Sie macht Werte- und Interessenkonflikte sichtbar, eröffnet Räume für Dialog und befähigt Schülerinnen und Schüler, selbstbestimmt und informiert Entscheidungen zu treffen. Dieser Ansatz schafft ein Schulleben, in dem Kinder und Jugendliche sich ernst genommen fühlen – und stärkt ihre Bindung an die Schule.
Nur gemeinsame Lösungen nachhaltig
Schulabsentismus lässt sich nicht mit einem einzigen Instrument lösen. Aber: Eine Schule, die auf eine starke Schulkultur, tragfähige Beziehungen und Partizipation setzt, wirkt präventiv und entlastend. Schulnetz21 und BNE bieten Schulen hierfür konkrete Unterstützung – von Materialien über Veranstaltungen bis hin zu praxisnahen Beispielen.