Zusammenleben gemeinsam gestalten
16.06.2025

  
Zusammenleben gehört zum Menschsein – und doch ist ein friedliches Miteinander alles andere als selbstverständlich. Es will gelernt, verhandelt und gemeinsam aktiv gestaltet werden. Hier setzt das aktualisierte Themendossier «Zusammenleben gemeinsam gestalten» an: Es ermöglicht Lehrpersonen, Kompetenzen für ein respektvolles und nachhaltiges Miteinander direkt im Schulalltag und Unterricht zu fördern.  

Stellen Sie sich vor: Sie sitzen auf einer Parkbank unter einem alten Kastanienbaum. Um Sie herum: spielende Kinder, plaudernde Spaziergängerinnen und Spaziergänger, Menschen am Handy, zwitschernde Vögel. Ein Alltagsszenario – und eine Einladung zur Reflexion. Wer berührt mich? In wem erkenne ich mich wieder? Was verbindet uns? 

Warum Zusammenleben mehr ist als nur «miteinander auskommen» 

Zusammenleben ist mehr als Alltag. Es ist ein Spiegel unserer Werte, unserer sozialen Beziehungen – und unserer Beziehung zur Umwelt. Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) verfolgt hier ein klares Ziel: Wir sollen lernen, gemeinsam eine Zukunft zu gestalten, die sozial gerecht, ökologisch tragfähig und wirtschaftlich verantwortungsvoll ist. 

Der Mensch ist ein soziales Wesen. Unsere Identität entwickelt sich im Austausch – mit der Familie, Freundinnen und Nachbarn, dem Umfeld und damit mit anderen Sichtweisen, Werten und Erfahrungen. Dieses Lernen ist ein lebenslanger Prozess und ein zentraler Schlüssel für eine nachhaltige Entwicklung. 

Denn: Wo Menschen aufeinandertreffen, entstehen auch Spannungen und Konflikte. Im gesellschaftlichen Zusammenleben verhandeln wir ständig Normen, Interessen und gemeinsame Ziele.  

Die Schule als Lernort für ein gutes Miteinander 

Die Schule ist mehr als ein Ort des Wissens – sie ist ein Mikrokosmos des Zusammenlebens. Auch hier wird verhandelt, gestaltet, gestritten und versöhnt. Empathie, Teamfähigkeit, Konfliktlösung und Wertebildung sind dabei ebenso wichtig wie Mathematik oder Rechtschreibung. Eine Schulkultur, die auf Partizipation, Fürsorge und Verantwortung basiert, wird so zum Fundament für ein «gutes Leben für alle». 

Die Schülerinnen und Schüler sind aufgefordert, sich Fragen zu stellen wie: 

  • Wie wollen wir miteinander leben? 
  • Welche Rolle spielt die Natur? 
  • Was bedeutet Gerechtigkeit – lokal und global? 

Antworten und Lösungen finden sich durch Perspektivenwechsel, Partizipation und den Mut, neue Wege zu gehen. Die Schule kann hier ein Raum des Dialogs, der Reflexion und des gemeinsamen Handelns sein. 

Themendossier «Zusammenleben gemeinsam gestalten» –eine Toolbox für den Unterricht 

Das neue Themendossier unterstützt Lehrpersonen und Schulleitungen dabei. Es beleuchtet die Vielschichtigkeit des Themas und bietet eine Fülle von Unterrichtsimpulsen, spannenden Materialien und konkreten Aktivitäten – abgestimmt auf alle Zyklen. Drei Beispiele: 

Praxisbeispiel Schule Kotten (LU) 
«Die Schule als verbindender Quartiermittelpunkt» 
Indem sie ihre Aussenräume gemeinsam mit Quartierbewohnenden gestaltete, ist diese Schule zu einem offenen Begegnungsort für alle Generationen geworden.  

AlpenLernen-Projektwoche (Zyklus 3 & Sek II) 
Zusammenleben im Naturraum: In Zusammenarbeit mit dem SAC und éducation21 erleben Schülerinnen und Schüler die Berge als Lern- und Lebensraum und reflektieren ihr persönliches Verhältnis zu diesem.  

Lernmedium «Gerechtigkeit für alle?!» (Zyklus 1)
Das Magazin thematisiert den Zusammenhang zwischen sozialer Ungleichheit und Konflikten. Mit Design Thinking erarbeiten die Kinder in Gruppenarbeit kreative, zukunftsorientierte und nachhaltige Lösungen.  

Jetzt entdecken, anwenden, weiterdenken! 

Das Themendossier liefert viele weitere, auf die Bildungszyklen abgestimmte Ideen, wie Zusammenleben in Schule und Unterricht thematisiert und gestaltet werden kann.