Was tragen Bildungslandschaften zu Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) bei?

In einer Bildungslandschaft arbeiten alle Bildungsakteure vernetzt und auf gemeinsame Ziele ausgerichtet zusammen: Allen Kindern und Jugendlichen soll eine gerechte Chance auf eine umfassende Bildung ermöglicht werden. Bildungslandschaften, die sich an einer Nachhaltigen Entwicklung orientieren, möchten Kinder und Jugendliche zusätzlich zu aktiven und lösungsorientieren Menschen ausbilden, die sich an einer nachhaltigen Gestaltung unserer Zukunft beteiligen. 

Bildungslandschaften schaffen wichtige Grundlagen für eine Bildung im Sinne der Nachhaltigen Entwicklung

Bildungslandschaften machen mit ihren vielfältigen Angeboten den Weg frei für eine gerechte Chance auf umfassende Bildung und rüsten die Kinder und Jugendlichen bestmöglich für die Zukunft aus. Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) unterstützt diese Bemühungen durch die Vermittlung von Wissen (Themen) sowie Können und Fähigkeiten (Kompetenzen), mit denen Kinder und Jugendliche eine zukunftsfähige Gesellschaft mitgestalten können. Sie werden mit pädagogischen Prinzipien wie der Partizipation von Kindern oder dem Vernetztenden Denken vermittelt. Alle drei Elemente (Themen, Kompetenzen und pädagogische Prinzipien) sind Grundbausteine der BNE.

Eine qualitativ gute Grundausbildung von zukünftigen Generationen ist eine Voraussetzung für eine Nachhaltige Entwicklung. Bildungslandschaften leisten dazu einen wichtigen Betrag: Mit ihrem Fokus auf die Chancengerechtigkeit und den lückenlosen Übergängen in Bildungsbiografien fördern sie eine qualitativ hochstehende Bildung. BNE findet in einer Bildungslandschaft also fruchtbaren Boden.

Bildung für Nachhaltige Entwicklung wird mehrfach bereits gelebt

In den meisten Bildungslandschaften wird BNE bereits umgesetzt: Angebote wie «Ä Halle wo’s fägt» unterstützten z.B. die Gesundheitsförderung. Partizipativ gestaltete Spielplätze fördern verschiedene BNE-Kompetenzen sowie das pädagogische Prinzip der Partizipation. Eine Tauschbörse für Sportkleider trägt zu einem ressourcenschonenden Umgang mit Materialien bei. BNE wird in den Bildungslandschaften also bereits umgesetzt und gelebt, allerdings häufig nicht bewusst.

Ein wichtiges Merkmal von Bildungslandschaften ist die Vernetzung. Eine Tagesstätte-Leiterin, eine Sportvereinstrainerin und der Lehrperson arbeiten zusammen. Diese systematische Zusammenarbeit ist auch Bestandteile von BNE. Es sind Synergien, die Kindern und Jugendlichen auch in der Schule zu Gute kommen. Zusätzlich werden Schulen und Lehrpersonen durch die Vernetzung mit ausserschulischen Akteuren entlastet.

Bildungslandschaften stärken insbesondere emotionale und soziale Kompetenzen. Mit einer bewussten Integration von BNE vermittelt eine Bildungslandschaft vermehrt auch personale (Verantwortung, Werte und Handeln) und methodische Kompetenzen. Diese werden in unterschiedlichen Lernwelten (z.B. Unterricht, Musikverein, Jugendtreff) stufengerecht geübt – wie Puzzleteile, die laufend ergänzt und zu einem Gesamtbild zusammengefügt werden.

Bildungslandschaften für die Zukunft

BNE muss also nicht neu eingeführt werden, sondern kann ergänzend und als Orientierungsrahmen in Bildungslandschaften einfliessen. Mit dem Aufbau einer Bildungslandschaft, die sich an einer Nachhaltige Entwicklung orientiert, wird eine «BNE-Brille» aufgesetzt. Die «BNE-Brille bietet die Möglichkeit, eine Bildungslandschaft aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten – sich inspirieren zu lassen und weiterzuentwickeln. So kann beispielsweise ein Naturlehrpfad oder eine neue Kooperation mit einer Suchtstelle entstehen. Und das Netzwerk von Akteuren, die an einem gemeinsamen Strick ziehen, vergrössert sich.