Wir sind Weltmeister!
Die Lernenden der Vögeli AG tauchen ein in die Kreislaufwirtschaft
Kurzbeschrieb
Nachhaltigkeit ist dem Emmentaler Familienbetrieb schon seit jeher ein Anliegen. Herkömmliche Nachhaltigkeitsbemühungen zielen jedoch oftmals darauf ab, die Produktion weniger umweltschädlich zu machen. Auf Dauer ist dies jedoch keine Lösung, denn ‘weniger schädlich’ ist immer noch schädlich und damit nicht gut genug. Seit 2016 geht die Vögeli AG deshalb noch einen Schritt weiter: Sie hat den Druckbereich komplett auf «Cradle to Cradle®» (C2C) umgestellt.
Der C2C-Ansatz hat zum Ziel, Produktionsprozesse so zu gestalten, dass kein Abfall entsteht beziehungsweise dieser wieder als Rohstoff verwendet werden kann. Beim
Drucken nach diesem Prinzip werden ausschliesslich Substanzen verwendet, die in den biologischen Kreislauf zurückgeführt werden können – ohne der Umwelt oder der Gesundheit zu schaden.
Der Verzicht auf schädliche Zusatzstoffe und Alkohol macht das Drucken anspruchsvoller, wie ein Medientechnologe in Ausbildung beteuert: «Beispielsweise gibt es längere Trocknungszeiten.»
Damit die Lernenden nicht nur die Besonderheiten im Arbeitsprozess, sondern auch den Ansatz dahinter verstehen, führt die Vögeli AG immer wieder Veranstaltungen zum Thema C2C durch – für Kund/innen, aber auch für Mitarbeitende. Die Lernenden
werden teilweise in die Organisation und Durchführung der Veranstaltung einbezogen und setzen sich dadurch auch mit deren Inhalten auseinander. «Ich habe die
Unterlagen für einen Kundenevent gestaltet und mich dafür mit dem C2C-Prinzip befasst, um eine treffende Visualisierung vorzunehmen», erklärt ein Polygraf in Ausbildung. Als Teilnehmer/innen vertiefen die Lernenden an den Veranstaltungen ihr Wissen zum Thema C2C und Nachhaltigkeit allgemein. «Mich hat überrascht, wieviel Abfall wir Menschen produzieren und schockiert, wie viele Menschen nur auf das Geld schauen und nicht auf unsere Zukunft», meint ein angehender Drucktechnologe nach dem Referat eines renommierten C2C-Pioniers im Rahmen einer internen Weiterbildung. Daneben hat er aber auch überzeugende Lösungsmöglichkeiten präsentiert bekommen: «Ich bin schon stolz, in der weltweit einzigen C2C-Druckerei zu arbeiten, die zudem das C2C-Gold-Zertifikat erlangt hat!»