Mit Praxisbeispielen Schulentwicklung gestalten
28.04.2025

«Ein Schulgarten mit meinen Schülerinnen und Schülern – das wäre ein tolles Projekt!» Oder: «Klimawandel liesse sich viel anschaulicher erklären, wenn wir unsere eigene Schule als Beispiel nehmen würden.» Kennen Sie diese Gedanken? Oft folgen darauf Fragen wie: Wo anfangen? Wie viel Zeit kostet mich das? Und wie kann ich solche Vorhaben sinnvoll in den Unterricht integrieren? Wir haben einen Vorschlag und ein Beispiel für Sie.
Die von éducation21 erstellen BNE-Praxisbeispiele gehen auf viele Fragen ein, die sich Schulen stellen, wenn sie BNE in Schule und Unterricht integrieren wollen. éducation21 bewertet dazu eine Auswahl von Schul- und Klassenprojekten nach klar definierten pädagogischen und BNE-Kriterien. Anschliessend werden sie als Praxisbeispiele in den Online-Katalog aufgenommen. Sie sollen anderen Schulen als Inspiration dienen, können aber auch – auf die jeweilige Schule angepasst – direkt adaptiert werden. Sie helfen also bei den Fragen nach dem «wo anfangen» und «wie genau vorgehen». Bei den ausgewählten Projekten handelt es sich nicht um einmalige Aktivitäten, sondern um langfristige Hebel, mit denen Schulleitungen eine nachhaltige Transformation innerhalb der Schule initiieren oder gezielt weiterentwickeln können, ganz im Sinne des gesamtschulischen Ansatzes.
Ein Beitrag zur Schulentwicklung
Beim gesamtschulischen Ansatz leiten drei Grundprinzipien die Umsetzung von Schulprojekten:
- Eine langfristige Vision: Entwicklung einer nachhaltigeren Schule
- Aktive und breite Beteiligung: Mobilisierung der gesamten Bildungsgemeinschaft
- Ein ganzheitlicher, systemischer und ko-kreativer Ansatz
Einen gesamtschulischen Ansatz zu verfolgen bedeutet, BNE nicht als separates Projekt zu betrachten, sondern als roten Faden, der sich durch die gesamte Schulentwicklung zieht. Die Praxisbeispiele von éducation21 bieten dafür einen konkreten Ausgangspunkt und kohärente Instrumente. Sie sind anpassungsfähig und lassen sich unabhängig vom schulischen Kontext in der Schweiz leicht in die Schulstrategie integrieren.
Ein Beispiel zur Inspiration
Das Schulprojekt und Praxisbeispiel «Ein gelingender Übergang von der Schule ins Berufsleben» ist ein gutes Beispiel für diesen Ansatz:
Den Übergang von der obligatorischen Schule in die Berufswelt erfolgreich zu meistern, ist herausfordernd. Verschiedene Akteure sind daran beteiligt: Schülerinnen und Schüler, Eltern, Lehrpersonen, Berufsberaterinnen und Berufsberater wie auch Unternehmen. Die Bildungslandschaft Grand-Vennes (Stadtteil von Lausanne) hat mit dem Schulprojekt «Ein gelingender Übergang von der Schule ins Berufsleben» den Übergang zwischen der Schule und der Berufswelt vereinfacht und die Jugendlichen besser darauf vorbereitet. Die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Akteurinnen und Akteuren aus den Schulen, der Jugendarbeit, den Unternehmen und der kantonalen und kommunalen Verwaltung hat die Durchführung verschiedenster Projekte und Aktivitäten ermöglicht. Die Verantwortlichen der Stadt Lausanne haben nach Auswertung der Pilotphase beschlossen, das Angebot auf die ganze Stadt auszuweiten und allen Schülerinnen und Schülern des Zyklus 3 anzubieten. Ein zentraler Faktor für den Erfolg des Projekts war, dass sich die Schule «nach aussen» geöffnet hat. Die Projektverantwortliche Huguet Virginie sagt dazu: «Ein solches Projekt muss zwischen dem Kanton und der Gemeinde gut abgestimmt sein, insbesondere wenn es die Schule betrifft. Ebenso ist es wichtig, eine Kontaktperson zu haben, die die Koordination und Vernetzung aller Partner sowie die Schnittstelle zu den verschiedenen Dienststellen der Gemeinde gewährleistet.»
Dieses Beispiel zeigt, wie ein partizipativer und demokratischer Ansatz es ermöglicht, die Beiträge aller zu würdigen und eine gemeinsame Vision zu entwickeln. Dieses gemeinsame Engagement ist unerlässlich, um einen echten Wandel in der Schule herbeizuführen. Eine Schulentwicklung hin zu mehr Nachhaltigkeit zu gewährleisten.